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Epilog

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Die Arbeit LEBEN bestand aus einem Geflecht von persönlichen Beziehungen außerhalb aller Institutionen.

Unter dem Stichwort Die Arbeitsweise heißt es in dem inzwischen 30 Jahre alten Text zur Dokumentation der Arbeit:

Als ich 1981 die Arbeit beginnen wollte, war mir natürlich die Grundkonzeption (die drei Bücher und ihr Bezug bzw. ihre Einfügung in verschiedene Orte und Zeiten) bekannt ... Es gab zwar ständig Konzepte für die vielfältigsten Beziehungen, aber sie wurden von der Realität immer wieder infrage gestellt, was mir eigentlich sehr gefiel (und gefällt), denn ich wollte in ihr (der Realität) meine Strukturen begründet wissen. So musste ich mich mehr als einmal auf unvorhergesehene Umstände einstellen, und meine dann auch spontanen Reaktionen brachten den Fortgang der Arbeit in ihrer inneren Logik ebenfalls mehr als einmal ins Wanken.

Das Wechselspiel bei dem Versuch, das Äußere und das Innere aufeinander beziehen zu wollen, erwähne ich deswegen mit besonderem Nachdruck, weil man – auch durch das Lesen dieser Texte – den Eindruck einer einseitig geplanten und vielleicht verplanten Arbeit, jedenfalls einer ohne Spontaneität, bekommen könnte. Das Grundkonzept – aus meiner Sicht von größter Einfachheit – war zwar der Plan der Arbeit, nicht aber seine Wirklichkeit, und so oft, wie es nötig war, habe ich im Laufe der Zeit die Struktur der Arbeit geändert, ohne sie aufzugeben.

Der Satz: Ich mache nichts, von dem ich nicht weiß, was es ist (und dessen arroganter Klang so nicht gemeint ist), bezieht sich auf jenes bewusste In-Beziehung-Setzen – das Strukturieren – was immer nur ein Minimum an Ordnung ist (und sein soll), gemessen an der Fülle der äußeren Welt – einer Welt, die nicht müde wird, sich zur Wehr zu setzen, und gerade dadurch der Struktur, auch der künstlerischen, ihren Sinn gibt.