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1967, nach dem Studium in München, hatte sich für mich die spontane Arbeitsweise erschöpft. Alles fing an, gleich gut zu sein und war damit überhaupt nicht gut. Das Bedürfnis nach neuen – vor allem kognitiven – Strukturen wuchs. Ordnungsformen gewannen die Oberhand.

Kunst als äußere Erscheinung braucht ein inneres Gegengewicht, um ästhetisch zu sein. Kunst muss nicht grundsätzlich Ausdruck sein, amorph und angefüllt mit den eigenen Leiden und Sehnsüchten. Kunst kann auch rechnerisch sein – und leer, sozusagen entdramatisiert, zuerst einmal.

  Der Gedanke brachte mich dazu, in eigenen Arbeiten die sogenannten Leerstellen - das ist das, was zwischen den Ereignissen ist - zu strukturieren. Ich wollte keine bombastische Arbeit machen, nichts auf den Punkt bringen, keinen Heuler (wie ein Kollege meinte) schaffen. Statt dessen interessierten mich Beziehungen und Bedeutungen, Komplexitäten und das Verhältnis von Teilen zueinander, alltägliche Abläufe – und dies alles mit dem Risiko, als Künstler nicht wahrgenommen zu werden.

Um den Strukturgedanken auch formal zu veranschaulichen, entstanden seit 1968 ausschließlich mehrteilige - in der Regel als Kreisläufe angelegte - Arbeiten. Das Spontane als das von Innen Drängende wurde keineswegs vermisst, hatte ich es doch in den frühen Arbeiten ausgiebig ausgeschöpft und ausgekostet.